Die Firma Unity Investment mit Sitz im Schwyzer Steuerparadies Schindellegi schreibt heute grosse Schlagzeilen. „Schwyzer Bitcoin-Bude schürft an der Wahrheit vorbei!“, titelt der Blick.

Es geht um das Versprechen der Unity-Gründer, mit Hunderten von Computern in einer Halle in Jona SG frische Bitcoins zu günstigen Produktionskosten zu schürfen.

Dafür erhielten die Unity-Chefs Millionen von Investorengeldern. Laut Blick zeigt sich nun, dass nie viele Computer im Betrieb waren, Lizenzen von Finanzbehörden fehlten und sich hinter den Kulissen Unity-Involvierte bekriegen.

Inzwischen ist die Halle in Jona geräumt, die Computer würden nun in Übersee Bitcoins aus dem Digital-Orbit zaubern, heisst es von den Machern.

Der Fall wirft ein trübes Schlaglicht auf die Schweizer Krypto-Szene. Eine der zentralen Figuren im Fall Unity Investment ist ein junger IT-Unternehmer namens Sean Prescott.

Zustände wie in … Switzerland (Blick)

Prescott meldete sich vor 3 Wochen über seinen externen PR-Berater bei diesem Medium. Er bot einen Text zum Thema an, wie wichtig es sei, innovative Startups im IT- und Krypto-Bereich zu fördern.

Kaum war der Artikel online, meldete sich ein Leser. „Wie kommt es eigentlich, dass Sean Prescott hier schreiben darf“, fragte er. Prescotts Partner und „Mitgründer“ der Unity sei „zur Zeit im Gefängnis“, dies wegen Betrugs.

Sofort wurde der Artikel gelöscht. Bei der Zürcher Staatsanwaltschaft hielt man sich auf Anfrage bedeckt.

„Im von Ihnen erwähnten Sachzusammenhang ist kein Strafverfahren an der Staatsanwaltschaft Kanton Zürich hängig“, antwortete ein Sprecher. „Somit erübrigt es sich auch, zur Haftfrage Stellung zu nehmen.“

Der PR-Berater wusste von nichts, als ihm der externe Hinweis auf eine Gefängnishaft eines Partners seines Klienten mitgeteilt wurde.

Auch auf Nachfrage meinte der Kommunikationsmann, dass ihn all das überrasche. Danach: Schweigen.

Schau mir in die Augen: Prescott (Unity, IP)

Das heisst: Der Unity-Gründer mandatiert einen PR-Lobbyisten, der dann versucht, Artikel in der Presse zu platzieren – ohne seinen Klienten und dessen Solidität zu überprüfen.

In diesem Beitrag schrieb Prescott ausgerechnet über die Finma und dass sich diese „aus dem Würgegriff der Banken befreien“ müsse. Sonst würde der „Kryptostandort Schweiz Schiffbruch“ erleiden.

Heute berichtet der Blick, dass Prescott und seine Unity mit der Finma ein Problem hätten. Das Unternehmen habe nämlich nie eine Finma-Lizenz gehabt, obwohl dies den Investoren versprochen worden sei.

„Und damit sich Investoren beteiligen, verspricht Unity, dass die Firma für ihr geplantes Geschäft von der Finanzmarktaufsicht (Finma) lizenziert sei“, so der Blick zu diesem Punkt.

„Und dass sie Mitglied einer Selbstregulierungsorganisation der Branche sei. Beides zeugt von Seriosität.“ Davon, so der Blick, stimme wenig.

Die Medien-Offensive von Prescott über seinen Kommunikations-Mann erfolgte just zu einem Zeitpunkt, als hinter den Kulissen eine Schlacht immer wüster tobte.

Dabei geht es um Millionen von Investorengeldern, um mögliche Einschüchterungen und um verwaiste Server-Hallen in der Gemeinde Jona am Zürichsee.

Zu all dem kommt noch ein Ex-Partner von Prescott, der im Gefängnis sitzt. (Was die Zürcher Justiz nicht sagen wollte, da die Strafe im Kanton St.Gallen abgesessen wird.)

Bei Inhaftierten geht es um einen früheren Banker der liechtensteinischen LGT Privatbank. Ausgerechnet bei der noblen Fürstenbank war der Finanzmann von 2010 bis 2015 unterschriftsberechtigt.

Nun hat er sein Bankerleben mit jenem eines Sträflings getauscht – wegen Betrugs in einem anderen Fall.

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